“Tag der Arbeit”: Von blutigen Streiks zum Feiertag am 1. Mai Stand: 02.11.2022 11:50 Uhr 1919 wurde der 1. Mai, einst Kampftag der Arbeiterklasse, erstmals deutscher Feiertag. Seinen Ursprung hat der “Tag der Arbeit” in den USA. Corona-bedingt verzichtete der DGB 2020 erstmals in seiner Geschichte auf große Kundgebungen.
Von Irene Altenmüller Ein Feiertag für die Arbeiterbewegung – diese Idee stößt in der nicht bei allen Parteien auf Begeisterung. Die Mitglieder der Versammlung einigen sich darauf, den 1. Mai 1919 “dem Gedanken des Weltfriedens, des Völkerbundes und des internationalen Arbeiterschutzes” zu weihen und verabschieden ein entsprechendes Gesetz.
Der 1. Mai ist damals damit einmalig im Jahr 1919 ein gesetzlicher Feiertag. Für den Vorschlag, den Tag der Arbeit unbefristet als Feiertag einzuführen, findet sich keine Mehrheit. Da sich bürgerliche und konservative Gruppierungen gegen den neuen Feiertag aussprechen, behalten ihn nur wenige Länder in den folgenden Jahren bei – darunter Braunschweig und Lübeck.
Wann wurden welche Feiertage abgeschafft?
Veröffentlicht am 18.06.2003 I n Deutschland gibt es 15 gesetzliche Feiertage, von denen nur drei – der 1. Januar, der 1. Mai und der 3. Oktober – weltlich sind. Kirchliche Feiertage sind Heilige Drei Könige (6. Januar), Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt (15.
- August), Reformationstag (31.
- Oktober), Allerheiligen (1.
- November), Buß- und Bettag sowie 1. und 2.
- Weihnachtsfeiertag (25. und 26.
- Dezember).1990 wurde der 3.
- Oktober als Tag der Deutschen Einheit Nationalfeiertag, dafür wurde der nur im Westen begangene 17.
- Juni gestrichen.
- In der DDR waren bereits Himmelfahrt, Pfingstmontag und der 8.
Mai (Tag der Befreiung) als Feiertage abgeschafft worden. Der Buß- und Bettag ist nur noch in Sachsen arbeitsfrei. In allen anderen Ländern wurde er 1995 als Kompensation für den Arbeitgeberanteil zur Pflegeversicherung gestrichen. Die meisten Feiertage hat Augsburg, wo auch der 8.
Wann wurde der arbeitsfreie Samstag in der DDR eingeführt?
Chronik der DDR: 1965 bis 1969 25. FebruarDie Volkskammer verabschiedet das “Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem”.15. – 18. Dezember 11. Plenum des ZK beschließt die zweite Etappe des “Neuen ökonomischen Systems” und kritisiert unbotmäßige Schriftsteller und Künstler.1.
AprilAb sofort ist jede zweite Arbeitswoche in der DDR eine 5-Tage-Woche, d.h. jeder zweite Sonnabend ist arbeitsfrei.9. MaiIn Rheinsberg wird das erste Atomkraftwerk der DDR in Betrieb genommen.10. Oktober Übereinkunft über die Passierscheinstelle für dringende Familienangelegenheiten in West-Berlin (Härtestelle) unterzeichnet.20.
FebruarVolkskammer verabschiedet Gesetz über die “Staatsbürgerschaft der DDR”.1. – 18. AugustEinseitige Grenzmarkierung an der gesamten “Staatsgrenze/West”. Die ersten Metallgitterzäune werden errichtet.28. August Einführung der 5-Tage-Arbeitswoche (wöchentliche Arbeitszeit 43,75 Stunden).9.
April Die nach dem Vorbild osteuropäischer Volksdemokratien (führende Rolle der SED) geschaffene zweite DDR-Verfassung tritt in Kraft.11. JuniDDR führt Pass- und Visapflicht im Reise- und Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin ein.20./21. AugustEinmarsch der Truppen des Warschauer Paktes zur Niederschlagung des Prager Frühlings.
NVA-Truppen werden in Bereitstellungsräumen in der DDR als Reserve bereitgehalten.12. November Breschnew-Doktrin: Verpflichtung zur “militärischen Hilfe” bei drohender Abspaltung vom Sowjetimperium.21. – 22. MärzKongress der Nationalen Front des demokratischen Deutschland in Ost-Berlin beschließt, die “sozialistische Menschengemeinschaft” zu fördern.
Was war am 1 März in der DDR?
Der Tag der NVA bzw. Tag der Nationalen Volksarmee war ein Ehren- bzw. Gedenktag, an dem ab 1957 in der DDR der Gründung der Nationalen Volksarmee aus der kasernierten Volkspolizei am 1. März 1956 auf Beschluss vom 18. Januar 1956 jährlich am 1. März gedacht wurde.
- Der Tag der NVA wurde mit Militärparaden der NVA begangen.
- Außerhalb der NVA, vor allem in Schulen und Betrieben, begann man den Tag der NVA mit feierlichen Appellen und der Verleihung von Auszeichnungen.
- Der Tag der NVA war ein wichtiger Fixpunkt der Wehrerziehung in der DDR.
- Vielfach erfolgten an diesem Tag so genannte „ Pionier -Manöver” und Hans-Beimler-Wettkämpfe in den Schulen.
Innerhalb der NVA war der 1. März ein Feiertag ohne reguläre Dienstdurchführung. Der Tag der NVA bildete den Abschluss der „Woche der Waffenbrüderschaft”. Den Anfang dieser Woche markierten die Feierlichkeiten zum „ Tag der Sowjetarmee ” am 23. Februar.
- Die Armee-Sportvereinigung “Vorwärts” führte am 1. März 1957, dem Tag der Nationalen Volksarmee, in der Deutschen Sporthalle eine internationale Sportschau durch.
- Parade Unter den Linden
- Wachablösung Neue Wache
Warum gibt es den Weltfrauentag?
Am 27. August 1910 beschlossen 100 Delegierte aus 17 Ländern auf der zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentags. Ziel und Hauptforderung war das Frauenwahlrecht. Damit war der Internationale Frauentag offiziell ins Leben gerufen.
Was war am 7.10 in der DDR?
Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 in Berlin Der Tag der Republik, auch Nationalfeiertag der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), war der Staatsfeiertag der DDR und wurde von 1950 bis 1989 am 7. Oktober begangen.
War der 31.10 in der DDR ein Feiertag?
Reformationstag im Osten seit 1990 wieder Feiertag – Seit der deutschen Einheit 1990 ist der Tag, an dem Martin Luther 1517 seine Thesen gegen den Ablasshandel an die Pforte der Wittenberger Schlosskirche nagelte, in allen ostdeutschen Bundesländern (mit Ausnahme Berlins) alljährlich wieder ein arbeitsfreier Feiertag.
Seit 2018 ist der Reformationstag aber auch in Bremen, Hamburg, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gesetzlicher Feiertag. Eine Ausnahme gab es nur 2017, als der 500. Jahrestag des Thesenanschlags zu Wittenberg begangen wurde. In jenem Jahr war der Reformationstag in ganz Deutschland zum Feiertag erklärt worden.
Dieser Artikel erschien erstmals 2018. (Quelle: Steffen Jindra, Wie die DDR den Reformationstag abschaffte, MDR 2017.)
War der 8.5 in der DDR ein Feiertag?
Leichte Sprache: Der 2. Weltkrieg – Was ist passiert? Der 8. Mai 1945 war der Tag, an dem die bedingungslose Kapitulation aller Wehrmachtsteile (Marine, Heer, Luftwaffe) in Kraft trat und der 2. Weltkrieg in Europa beendete wurde. Durch seinen symbolischen Charakter kommen ihm unterschiedliche Bedeutungen zu.
Für die einen ist es der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, für andere noch immer der Tag der Kapitulation und der deutschen Niederlage. In Frankreich, Tschechien und der Slowakei ist der Tag ein offizieller Feiertag. Im angloamerikanischen Sprachraum wird der Tag auch als V-E-Day (Victory in Europe Day) bezeichnet, weil das japanische Kaiserreich erst am 2.
September 1945, nach den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, kapitulierte. In Russland ist der 9. Mai als „Tag des Sieges” ebenfalls ein Feiertag. Dass in Russland der 9. Mai als Feiertag begangen wird, hängt mit den historischen Umständen zusammen.
- Nachdem Adolf Hitler am 30.
- April 1945 Selbstmord begangen hatte, wurde Großadmiral Karl Dönitz zu seinem Nachfolger bestimmt.
- Dieser unterzeichnete zunächst nur eine Teilkapitulation. Am 7.
- Mai unterzeichnete dann Generaloberst Alfred Jodl in Reims stellvertretend die Kapitulation aller Streitkräfte der Wehrmacht.
Die Unterzeichnung dieses Dokuments verzögerte sich auf sowjetischer Seite allerdings bis zum 9. Mai 1945 (MEZ). Der Umgang mit dem historischem Datum in Deutschland gestaltet sich bis heute schwierig. In der rechten Szene wird der Tag für Aufmärsche genutzt, die häufig mit der Vehöhnung der Opfer des Nationalsozialismus einhergehen und einer nationalistischen Mythenbildung dienen.
- Burschenschaften und andere konservative Kräfte, aber auch viele ältere Menschen verbinden den Tag nicht mit dem Gedanken an Befreiung, sondern der deutschen Niederlage mit all ihren Folgen: Vertreibung, Besatzung, deutsche Teilung, Verlust von Heimat.
- Die DDR folgte von 1950 bis 1967 dem sowjetischen Vorbild und feierte den 8.
Mai als „Tag der Befreiung”. Sie knüpfte damit auch an ihren antifaschistischen Gründungsmythos an. In der Bundesrepublik wurde daraus kein Feiertag, obwohl auch dort der Tag von symbolischer Bedeutung gewesen ist. So stimmten am 8. Mai 1949 Vertreter unterschiedlicher Parteien im parlamentarischen Rat für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Offiziell wurde der Tag aber bis in die 1960er Jahre eher beschwiegen. Als erster Bundespräsident hielt Gustav Heinemann 1970 an diesem Tag dazu eine Rede. Spätestens seit der Rede Richard Weizsäckers von 1985 zum 40. Jahrestag des 8. Mai, gilt er auch in der Bundesrepublik als „Tag der Befreiung” vom Nationalsozialismus,
Weizsäcker betonte dabei, dass der 8. Mai vor allem ein Tag der Erinnerung an die unmenschlichen Leiden auf allen Seiten sei. Der Jahrestag des Kriegsendes wird in Brandenburg künftig als Gedenktag begangen. Der Potsdamer Landtag beschloss am 30. April 2015 die Änderung des Landesfeiertagsgesetzes.
Wie nennt man den 1. Mai noch?
Maifeiertag: Gesetzlicher Feiertag in vielen Ländern – In vielen Städten rufen die Gewerkschaften in der Regel zu Demonstrationen am 1. Mai auf – jedes Jahr unter einem anderen Motto. Der “Tag der Arbeit” oder auch “Labor Day” ist heute in vielen Ländern der Welt ein gesetzlicher Feiertag.